Was heißt "Artillerie"?

Der Ursprung dieses Wortes, das spätestens um 1500 in die deutsche Sprache eingedrungen ist, ist nicht sicher.

Das Wort war schon vor der Erfindung des Schießpulvers gebräuchlich und bezeichnete das gesamte Kriegsmaschinenwesen. Deshalb hält man es für eine Zusammensetzung von arcus (Bogen) und telum (Geschoss), denn die alten Wurfmaschinen waren zum Schleudern von Steinen und Balken mit starken Bogen und Spannseilen versehen.

Andere führen das Wort auf das lateinische ars tollendi zuruck, übersetzen es also mit "Schleuderkunst, Schießkunst". Der berühmte französische Kriegsbaumeister Vauban leitet es ab vom altfranzösischen artiller (befestigen).

Nach dem italienischen Militärschriftsteller F. Sponzilli kommt es vom spanischen artilla (kleine Kunst), da die Büchsenmacher eine Kunst betrieben, bei der es kleine Kunstgriffe gab. Nach dem polnischen Generalfeldzeugmeister Kasimir Siemienowicz stammt es vom italienischen artigli (Klauen der Raubvögel), da den Geschützen oft der Name eines Raubvogels gegeben worden sei. Der Sprachforscher Diez legt das provenzalische artilha (Festungswerk) zugrunde.

Das Wort "Artillerist" ist, wie Infanterist und Kavallerist, eine deutsche Bildung des 18. Jahrhunderts mit der fremden Endung -ist.

Welchen Ursprung hat das Salutschießen?

Das Wort "Salut" ist dem französischen Salut (Gruß, Rettung, Heil) entlehnt und aus dem lateinischen salus entstanden (salutieren = militärisch grüßen).

"Salut zu schießen" ist ein militärischer Ehrenerweis, der noch heute nach festem Reglement und jahrhundertealtem Brauch zur Anwendung kommt. Er geht bis auf das 16. Jahrhundert zurück.

Mit dem "Begrüßungsfeuer-', wie man das Salutschießen auch nannte, wollte die Besatzung eines befestigten Platzes beim Empfang von hochstehenden Persönlichkeiten zum Ausdruck bringen, das sie dessen friedlicher Gesinnung größtes Vertrauen schenke und daher ihre verteidigungsbereit geladenen Kanonen durch Abfeuern entlade.

Auch ein als Gast einlaufendes Kriegsschiff machte von diesen "Ehrengrüßen" Gebrauch. Damit sollte erwiesen sein, das man sich mit ungeladenen Kanonen und somit in friedlicher Absicht nähere. Zugleich mit dem ersten Salutschuss war es an Bord üblich, die Flagge zu setzen.

Das Salutschießen ist dann auch auf andere Anlässe wie Empfänge, Krönungen, Geburtstage hoher Regenten übertragen worden. Die Anzahl der Salutschüsse, entweder 3 oder 21, ergibt sich aus der Tatsache, das eine Feldbatterie in der Regel aus 7 Geschützen bestand. Jedes Geschütz feuerte bei feierlichen Anlässen dreimal, so das insgesamt einundzwanzig Schüsse abgegeben wurden.

 

Letzte Aktualisierung: 06.01.10                                                                                                                                                                    
Michael Pohl