DER RITTERORDEN VOM HEILIGEN SEBASTIAN IN EUROPA

       

DIE INHALTLICHE AUSRICHTUNG DES ORDENS

PRO DEO PRO EUROPAE CHRISTIANI UNITATE PRO VITA

Für Gott, für den Glauben einzustehen ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Dieser Herausforderung will sich der Orden stellen. Aus der Jahrhunderte alten Tradition des Schützenwesens in Europa heraus kann sich der Orden auf eine große Zahl von wichtigen Elementen des Christentums beziehen und aus dieser Tradition heraus auch seine Ordensmitglieder zum Vorbild für die christlichen Tugenden motivieren. Die Erhaltung der großen, christlichen Werte ist ein Schwerpunkt der Arbeit des Ordens. Der Orden hat vor allem die Aufgabe, das christkatholische Element des Schützenwesens zu wahren, zu stärken und zu prägen.

Der Einsatz für ein vereinigtes, christliches Europa in einer Gesellschaft die sich immer mehr dem eigentlichen christlichen Glauben abwendet und für eine ”multikulturelle” Gesellschaft wirbt, ist ein wichtiger Bestandteil des Ordenszwecks. Das alte christliche Europa muß seine christlichen Werte und Strukturen erhalten. Daneben können sich auch andere religiöse Gemeinschaften ihre Existenz haben. So darf in Europa der Muhezin seine Glaubensbrüder zum Gebet rufen. Aber wir legen auch großen Wert darauf, daß wir unsere Glocken läuten dürfen und das christliche Zeichen des Glaubens, das Kreuz nicht verdrängt wird. Es gilt auch den christlichen Glauben in der Öffentlichkeit überzeugend zu verkörpern. Wenn dies geschieht wird auch Platz für andere bei uns sein.

Für das Leben einzutreten ist ebenfalls wichtiger Bestandteil der Ordensgesetze. Leben ist von Gott gewollt. Der Einsatz des Ordens muß überall dort ansetzen, wo Leben bedroht ist. Sei es durch Verbrechen, durch Gesetze oder durch das Handeln einzelner. Zivilcourage ist hier gefragt. Es darf nicht sein, daß Leben durch Menschen zur Disposition gestellt wird. Deshalb wird der Orden den Menschen Schutz gewähren und überall dort einschreiten und seine Meinung laut und deutlich, gefragt oder ungefragt, zur Kenntnis geben wo menschliches Leben bedroht wird. Auf diese Grundsätze ist auch die Ordensregel, die für alle Mitglieder des Ordens verbindlich ist aufgebaut. Das persönliche Engagement des einzelnen Ordensmitgliedes in allen Bereichen der Gesellschaft wird in dieser Ordensregel eingefordert. Ebenso wird der ökumenische Gedanke und Glaubenstoleranz sowie die untadelige Lebensweise der einzelnen Ordensmitglieder eingefordert.

DIE AUSZEICHNUNGEN DES ORDENS

Verdienstkreuz  Ritterkreuz Magistralkreuz  Verdienstkreuz  Verdienstkreuz  Ritterkreuz 2.St  Offizierskreuz  Donatenkreuz 

Grossoffizierskreuz  Grosskreuz 

Komturkreuz  Grossoffizierskreuz

Piis meritis (für Geistl. Mitglieder)  Piis meritis Gold (Ordenskaplan)  Piis meritis Silber (Regionalkaplan)  Collane (Kette des Grossmeisters)

DIE ORDENSREGEL

Artikel 1: Ungeachtet aller theologischen Streitfragen und konfessionellen Besonderheiten ist und bleibt unabdingbares Fundament der Ordensgemeinschaft der alle Christen verbindende Glauben an die Dreifaltigkeit Gottes. Das religiöse Fundament der Ordensgemeinschaft ist das allen christlichen Glaubensgemeinschaften eigene Glaubensbekenntnis. Das aktive Bekenntnis zum christlichen Glauben ist für jeden Ordensbruder und jede Ordensschwester Voraussetzung für die Zugehörigkeit zur ritterlichen Ordensgemeinschaft vom Heiligen Sebastian in Europa.

Artikel 2: Die Ordensbrüder und - Schwestern sind verpflichtet untereinander Glaubenstoleranz im Rahmen der christlichen Konfessionen zu üben und den ökumenischen Gedanken zu fördern. Sie verpflichten sich zur Unterstützung aller Schritte, die von den christlichen Religionsgemeinschaften im Sinne der Einheit des Christentums unternommen werden.

Artikel 3: Die Ordensbrüder und - Schwestern verpflichten sich nach bestem Wissen und Können am aktiven Leben in der Gemeinschaft der christlichen Gemeinden mitzuarbeiten und dort ihrem Stand und ihrer Ausbildung entsprechend ehrenamtlich tätig zu sein.

Artikel 4: Der Ritterorden von Heiligen Sebastianus in Europa ist parteipolitisch ungebunden und lehnt jede parteipolitische Arbeit im Rahmen des Ordens ab.

Artikel 5: Die Ordensmitglieder sind davon überzeugt, daß aus Erkenntnissen und Taten der gläubigen Christen während ihrer zweitausendjährigen Geschichte Werte hervor gegangen sind, für deren Erhaltung die Hingabe des ganzen Menschen notwendig ist. Die Ordensmitglieder sind entschlossen, auf allen Gebieten des menschlichen Lebens - des privaten wie des öffentlichen Lebens - gegen alle Bestrebungen zu kämpfen, welche die überlieferten Werte des christlichen Abendlandes abschaffen wollen, um einer einseitigen Fortschrittsgläubigkeit ohne Tradition zu dienen.

Die ritterlichen Tugenden:

Besonnenheit, Gerechtigkeit, Gehorsam, Glaube, Hilfsbereitschaft, Tapferkeit, Treue und Weisheit - sind das Leitmotiv für das Handeln der Ordensmitglieder. Ihr Bekenntnis zur Gemeinschaft schließt die Verpflichtung ein, ihr zu dienen, zu opfern und sie gegen jede Gefahr von innen und außen zu verteidigen und durch christliches Handeln vorzuleben.

Artikel 6: Der Orden steht als brüderliche Gemeinschaft jedem Ordensmitglied schützend und helfend zur Seite. Jedes Ordensmitglied hat Anspruch auf kompromisslose Hilfe der anderen Mitglieder, wenn es in Gefahr ist oder unverschuldet in Not gerät.

Artikel 7: Die Ordensmitglieder haben die Würde des Ordens durch untadeliges Verhalten glaubwürdig zu vertreten und sich jederzeit im Einklang mit seinen ritterlichen Verpflichtungen und Würde zu verhalten.

Artikel 8: Zu Beginn und zum Ende der Sitzungen der Ordensorgane wird gemeinsam um die Einheit der Christenheit gebetet.

DIE INVESTITUR

Die Aufnahme in den Ritterorden vom Heiligen Sebastian in Europa bzw. die Beförderung oder Höherstufung eines Ordensmitgliedes findet im feierlichen Liturgierahmen eines Gottesdienstes statt. Den Rahmen bildet in jedem Fall eine Eucharistiefeier, an der möglichst alle Ordensbrüder im feierlichen Ornat des Ordens teilnehmen. Das Ordenskapitel findet Platz im Chorraum. Die Kandidaten erhalten für diesen Gottesdienst ebenfalls einen Platz im Chorraum. Hierzu bittet der Hauptzelebrant die beiden höchsten Anwesenden Repräsentanten des Ordens (In der Regel der Großmeister und der Prior) und den Ordenskanzler, nunmehr die Aufnahme in den Orden durchuzführen:

Die Kandidaten knien!

Zelebrant: Schwestern und Brüder, in diesem feierlichen Gottesdienst wollen wir gemeinsam vor Gott dem allmächtigen und vor Euch allen, neue Mitglieder in unsere Gemeinschaft aufnehmen. Hierzu laßt uns beten:

Herr Jesus Christus, du hast gesagt: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter Ihnen. So glauben auch wir, daß du jetzt hier bei uns bist, wenn wir N.N............ in unsere ritterliche Gemeinschaft aufnehmen. Stärke durch sie unsere Gemeinschaft und laß uns gemeinsam die ritterlichen Tugenden: Besonnenheit, Gerechtigkeit, Gehorsam, Glaube, Hilfsbereitschaft, Tapferkeit, Treue und Weisheit üben, damit wir immer mehr in deine Nähe rücken. Stärke und führe auch die neuen Mitglieder unserer Gemeinschaft. Darum bitten wir durch unseren Bruder und Herrn Jesus Christus.

A. Amen

Der Großmeister oder sein Vertreter wendet sich einzeln an die jeweiligen Kandidaten:

Bruder  ............... du bist aus freien Stücken und ohne Zwang hier vor dem Altar in unserer Gemeinschaft erschienen um dieser, unserer Gemeinschaft, dem Ritterorden vom Heiligen Sebastian in Europa beizutreten. Bist du bereit, die Verfassung und die Regeln unseres Ordens anzuerkennen ?

Kandidat: Ja, ich bin bereit

Bist du bereit, den Leitsatz unseres Ordens, PRO DEO-PRO EUROPAE CHRISTIANI UNITATE-PRO VITA mit all deinen Kräften auch im täglichen Leben zu vertreten und zu unterstützen ?

Kandidat.: Ja, ich bin bereit

Bist du bereit, die Regeln unserer Gemeinschaft zu befolgen und dich ausdrücklich an der Verbreitung des Glaubens zu beteiligen, wie es die Pflicht eines jeden Ordensmitgliedes ist?

Kandidat.: Ja, ich bin bereit

Bist du bereit, deine Ordensbrüder bei ihrer Tätigkeit für den Grundsatz unserer Gemeinschaft tatkräftig zu unterstützen, soweit es in deinen Kräften steht ?

Kandidat.: Ja, ich bin bereit

Bist du bereit, dein Leben so zu gestalten, daß man an deinem Lebenswandel erkennen kann, daß du zu unserer Ordensgemeinschaft gehörst und du so durch dein persönliches Verhalten Zeugnis von unserer christlichen Gemeinschaft geben willst ?

Kandidat.: Ja, ich bin bereit (Nachdem alle Kandidaten einzeln befragt wurden, folgt nun das Gelöbnis:)

Der Großmeister fordert die Kandidaten auf das Gelöbnis nachzusprechen:

Brüder / Schwestern, ihr bei der Befragung erklärt, daß ihr ungezwungen aus freien Stücken hierher gekommen seid und die Regeln und Verfassung unserer Ordensgemeinschaft anerkennt. So sprecht mir nach:

Ich / wir geloben mit der Hilfe des dreieingen Gottes, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist, den Wahlspruch des Ordens vom Heiligen Sebastian in Europa ” PRO DEO - PRO EUROPAE CHRISTIANI UNITATE - PRO VITA” als den Wahlspruch unseres Lebens anzuerkennen, den Beschlüssen der Gremien unserer Gemeinschaft zu folgen, die ritterlichen Tugenden zu üben und den Brüdern und Schwestern in der Gemeinschaft des Ordens beizustehen, soweit meine Kräfte dies zulassen.

Der Großmeister: ”Nun seid Ihr vollwertige Mitglieder unserer Gemeinschaft. Empfanget die Zeichen eurer Zugehörigkeit, die Euch aber als Aufforderung zum Dienst und nicht zur Eitelkeit leiten sollen.

Danach dekoriert der Großmeister die neuen Ordensmitglieder. Der Ordenskanzler überreicht die Urkunden und läßt die neuen Ordensmitglieder die Beitrittsbescheinigungen mit dem eingedruckten Gelöbnis unterzeichnen.

Nun segnet der Zelebrant die neuen Ordensmitglieder und alle Anwesenden und spricht:

Lasset uns beten:

Großer Gott, du hast unserer Gemeinschaft am heutigen Tage wieder neue Mitglieder zugeführt und uns alle dadurch gestärkt. Führe uns weiterhin durch deinen Heiligen Geist, damit wir voll Zuversicht und Kraft den Weg gehen, den du uns weist um dir zu dienen. Darum bitten wir durch Jesus Christus deinen Sohn unsern Bruder und Herrn. A. Amen

Es folgt das Lied: ”GROSSER GOTT WIR LOBEN DICH” 1., 2. und 9. Strophe

Es folgen die Fürbitten.

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EUROPÄISCHE GEMEINSCHAFT HISTORISCHER SCHÜTZEN

In der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen (EGS) sind 28 Föderationen und Bünde aus 12 Ländern
Europas zusammengeschlossen. Hierzu gehören ca. 3000 Mitgliedsvereine mit insgesamt ca. 6.000.000
Schützenschwestern und Schützenbrüdern. Bereits vor der Politischen Einigung Europas war es den Schützen gelungen
sich im Jahre 1955 zu einem kleinem Europäischen Bund zusammen zuschließen. Dieser Bund nahm allmählich Formen
an und wuchs weiter, so dass wiederum vor der Öffnung Europas nach Osten im Jahre 1989 die ersten Vereinigungen aus Polen Mitglied in der EGS wurden. Damit war die EGS eine der ersten Europäischen Vereinigungen, die sich bereits in Richtung Osten geöffnet hatte. Regelmäßige Treffen der Vereinigung beim Europaschützenfest, welches zum ersten mal im Jahre 1975 in Aachen Stattfand, brachten den Europäischen Schützenverband weiter nach vorne. Die alten, historischen Schützenvereine, Bruderschaften, Gilden, Schutterijen und Bürgerwehren, die teilweise aus dem Mittelalter bis in die heutige Zeit hinein Bestand haben, wollen nach wie vor ihre eigene, historische Tradition bewahren. Die meisten Verbände sind eng mit der Kirche verbunden, da sie dort ihren Ursprung haben und zum Schutz von Hab und Gut sowie der Kirche gegründet wurden. Der Schutz der christlichen Werte, der früher durch Waffen erzielt wurde, wird heute durch brüderliches Miteinander und durch das Vorbild des Einzelnen erreicht.

AUFGABEN UND ZIELE DER EGS

Als Beitrag zu einem vereinten Europa will die EGS Traditionen, Sitten und Gebräuche der angeschlossenen Verbände bewahren und schützend unterstützen. Dies jedoch unter der größten Berücksichtigung der Selbständigkeit und des besonderen Charakters jeden einzelnen Mitgliedsverbandes. Die EGS will den Geist der europäischen Kameradschaft und Bruderschaft aufrecht erhalten und stärken, so daß eine bleibende, völkerverbindende Freundschaft entsteht. Die EGS will christliches Gedankengut in Europa fördern und  pflegen, dabei jedoch Toleranz gegenüber anders Denkenden Üben.

Diese Ziele sollen erreicht werden durch:
..organisieren gemeinschaftlicher Aktivitäten
..regelmäßige Treffen der angeschlossenen Verbände
..Durchführung des Europaschützenfestes
..Organisation von verschiedenen Wettstreiten auf europäischer Ebene
(Fahnenschwenken, Musik, Trommeln, Gewehr- ,Hand-, Kreuzbogenschießen.)
..........
..Mitarbeit bei nationalen und internationalen Schützenaktivitäten
..Zusammenarbeit mit kirchlichen und weltlichen Behörden und Organisationen

IN BRUDERSCHAFT, TREUE UND VERANTWORTUNG
LIEGT EINE GROSSE AUFGABE FÜR DIE  EGS:.

DAS SOZIALE ENGAGMENT DER EGS

Als Beitrag zu einem vereinten Europa will die EGS Traditionen, Sitten und   Gebräuche der angeschlossenen Verbände bewahren und schützend unterstützen. Dies jedoch unter der größten Berücksichtigung der Selbständigkeit und des besonderen Charakters jeden einzelnen Mitgliedsverbandes.

Nicht nur füreinander sondern auch für andere da sein, ist ein weiterer Aufgabenbereich der EGS. Die Regionen, Mitgliedsverbände und Vereine widmen  sich auf den verschiedensten Ebenen den sozial Schwachen. Überall dort, wo Schützen die Möglichkeit haben Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten sind Schützenschwestern und Schützenbrüder gerne bereit helfend in die Bresche zu springen. Altenheime, Kinderheime, Brunnen in der Dritten Welt, Sorge um Priesternachwuchs, Hilfe in Katastrophengebieten sind immer wieder Punkte wo Schützen in Europa helfen.

Infos von der Webseite der EGS http://www.egs-schuetzen.com

Letzte Aktualisierung: 06.01.10                                                                                                                                                                    
Michael Pohl