Der Zapfenstreich ist ein Stück Militärmusik, stammt aus dem alten Preußen und wird zu feierlichen Anlässen gespielt. Der Name entstand im Landsknechtslager: zu einer festgesetzten Stunde ging der Regimentsprofoß, begleitet von dem „Spil„ (Spielzug) durch die Schänken und Marketenderzelte und schlug mit einem Stock auf den Zapf des Fasses; damit war es gestrichen- es durfte nicht weiter ausgeschenkt werden. Das dazu kommende Bläsersignal galt als Abendsignal, bei dem sich alle Soldaten in ihre Unterkünfte begeben mussten.
Dieser Brauch bildete die Grundlage für den „ Großen
Zapfenstreich . Nach der Schlacht
bei Großgörschen im Mai 1813 hörte der
preußische König Friedrich Wilhelm im Lager der
verbündeten Russen, wie
die Soldaten dem Zapfenstreich ein gesundes „Vaterunser„
anfügten und
dabei ihr Haupt entblößten. Unter diesem Eindruck befahl er
für seine Armee die Einführung
des religiösen
Abendliedes als Nachtgebet für die Soldaten. Der Choral „Ich bete an die
Macht der
Liebe„ weist noch heute darauf hin.
Am 12.05.1838 wurde der „ Große Zapfenstreich „
im Berlin zum ersten Mal aufgeführt,
dargeboten von 1000 Musikern und
200 Trommlern vor dem preußischen König und dem
russischen Zaren. Im Jahre 1922
kam die Nationalhymne als Abschluss dazu.
Der gesamte Vortrag erfordert ruhige Aufmerksamkeit und wird nicht durch Beifall
unterbrochen.
Das Kommando „Helm ab zum Gebet„
fordert zugleich der Zuhörer zum Aufstehen auf.
Man bleibt stehen bis zum
Abschluss der Nationalhymne, die mitgesungen wird.
Letzte Aktualisierung:
06.01.10
Michael Pohl