Preußische Orden
Schwarzer Adlerorden
Noch am Tage vor seiner Krönung zum König in Preußen am 18.
Januar 1701 zu Königsberg stiftete Friedrich III., Kurfürst von Brandenburg, den
"Hohen Orden vom Schwarzen Adler" als ersten Orden des neuen Königreichs. Mit
dieser Stiftung, wie auch schon mit der für das arme Kurfürstentum Brandenburg
sehr prunkhaften Krönungszeremonie, wollte der neue König die Würde und
Bedeutung seines Staates im Konzert der damaligen führenden Dynastien in Europa
demonstrieren. Verliehen wurde der Orden an inländische Militär- und Zivilbeamte
und an ausländische Fürsten und deren vornehmste Würdenträger. Seit 1919 wurde
der Schwarze-Adler-Orden nicht mehr verliehen. Der Orden stand noch ganz in der
Tradition der frühen Ritter-Orden des ausklingenden Mittelalters und verstand
sich als eine zahlenmäßig begrenzte Ordensgemeinschaft, die nach den in den
Statuten festgehaltenen ritterlichen Forderungen gemäß lebte und die Insignien
nicht als eine Auszeichnung für irgendwelche Verdienste trug, sondern als
Zeichen der Zugehörigkeit zu einer Rittergemeinschaft. Starb ein Ritter, so ging
die Kette, nachdem sie bei den Begräbnisfeierlichkeiten beigestellt gewesen war,
an das Kapitel des Ordens zurück, worauf sie an einen neu aufgenommenen Ritter
weitergegeben wurde. Im Zeitraum von über 200 Jahren, in denen der Orden blühte,
wurde die Kette 407mal verliehen. Von den Verleihungen fallen 57 in die Jahre
1701-1713, wo sie noch der Stifter, König Friedrich I., persönlich übergab.
 
Pour le Merite
Der preußische Orden Pour le mérite war nicht von Anbeginn die
höchste militärische Tapferkeitsauszeichnung. Erst 1810 erfuhr er diese
Wandlung. Schon im Jahre 1685 stiftete König Friedrich I., als er noch Kurprinz
war, einen Orden, den er Orden de la générosité nannte. Es war ein goldenes,
achtspitziges Kreuz mit einer goldenen Kugel auf jeder Spitze.
Im Mittelpunkt stand das Wort Générosité. Das Kreuz hing an einem blauen Bande.
Friedrich der Große wandelte ihn am Tage seiner Thronbesteigung (31.05.1740) in
den Orden Pour le mérite um. Die Träger bildeten eine Ritterschaft und erhielten
einen monatlichen Ehrensold.
Obwohl er auch unter dem Namen Militär Verdienst Orden geführt wurde, scheint
der König die Absicht gehabt zu haben, auch andere Verdienste als die
militärischen mit diesem Orden zu belohnen, da ihn sein Freund Voltaire erhielt,
wie auch einige Zivildiener, wie es im alten Sprachgebrauch hieß. Durch die
Umwandlung des Ordens änderte sich auch das Ordenszeichen in die heute noch
bekannte Form; das Band erhielt die preußische Farben: schwarz - weiß.
König Friedrich Wilhelm III. bestimmte am 18.01.1810, daß der Orden hinfort nur
noch durch außerordentliche Verdienste auf dem Schlachtfelde erworben werden
könne. Da der Orden nur durch eine entscheidende Schlacht oder die Einnahme bzw.
erfolgreiche Verteidigung einer Festung zu erlangen ist, war er den Offizieren
vorbehalten. 1816 besaß der Orden 1000 Ritter. In der Stiftungsurkunde des
Eisernen Kreuzes wird eine Erweiterung des Pour le mérite dahingehend verordnet,
daß in außerordentlichen Fällen drei goldene Eichenblätter am Ring erteilt
würden. Später wurde es gestattet, daß diejenigen, die 50 Jahre im Besitz dieser
hohen Auszeichnungen seien, eine goldene Krone über dem Ordenskreuz trugen.
Bemerkenswert ist es, daß der Pour le mérite der einzige preußische Orden ist,
dessen Adler keine Krone trägt. Nach dem Feldzug 1866 stiftete König Wilhelm I.
das Großkreuz des Pour le mérite. Es besteht aus einem Kreuz von doppelter Größe
und trägt in der Mitte ein Medaillon mit Porträt seines Stifters, Friedrich des
Großen. Zu diesem Großkreuz gehört ein goldener vierspitziger Stern, der
ebenfalls das von der Ordensdevise umgebene Bildnis des Stifters in seiner Mitte
aufweist. verliehen wurde dieses Großkreuz nur an den Kronprinzen, der als
Kaiser Friedrich III. mit seiner 99tägigen Regierungszeit in die Geschichte
eingegangen ist, und an den Generalfeldmarschall Prinz Friedrich Karl von
Preußen. König Wilhelm I. legte das Großkreuz auf Wunsch seines Offizierskorps
beim Einzug in Berlin nach dem siegreich beendeten Feldzuge an. Das Band des
Ordens ist schwarz mit je einem silbernen Randstreifen. Bei der Verleihung der
drei goldenen Eichenblätter wird das Ordensband um einen silbernen
Mittelstreifen vermehrt.
Bei den Jagdfliegern des I. Weltkrieges erhielt der Orden wegen seiner
bläulichen Färbung und zu Ehren von "Max Immelmann" den Spitznamen "Blauer Max".
Die Luftwaffe stellte den auch den Hauptteil der Träger, unter ihnen so berühmte
Namen wie Boelcke, Immelmann oder von Richthofen. Der letzte Besitzer der
militärischen Ausführung des Ordens, Ernst Jünger, verstarb im Jahre 1998. Mit
seinem Tod erlosch auch dieser Orden bzw. seine Ritterschaft und die
Bundesrepublik Deutschland wurde von der Bezahlung des Ehrensoldes entbunden.
Jünger hatte als einer der wenigen, darunter auch Erwin Rommel, diesen Orden
bekommen, obwohl er aus bürgerlichem Haus stammte. Feldmarschall von Hindenburg
hatte sogar erhebliche Bedenken, diese Auszeichnung an den jungen, unbotmäßigen
Stoßtruppführer zu verleihen. Der Kaiser machte es aber trotzdem.
Heute wird dieser Orden im Gegensatz zur Friedensklasse nicht mehr verliehen.

Pour le mérite für Wissenschaft und
Künste - Friedensklasse
König Friedrich Wilhelm IV. stiftete auf Anregung von
Alexander von Humboldt 1842 den Orden Pour le mérite für Wissenschaft und Künste
und benutzte dabei den Namen des Ordens, den Friedrich der Große 1740 gestiftet
hatte. Da dieser Orden aber 1810 durch seinen Vater, den König Friedrich Wilhelm
III., zum höchsten Orden für militärische Tapferkeit erhoben wurde, mußte für
den neuen Zweck ein anderes Ordenszeichen geschaffen werden.
Außer dem Namen erhielt aber auch das Ordenszeichen deutliche Merkmale, die an
den ursprünglichen Stifter erinnerten. Um das Medaillon, in dem sich der
Preußische Adler befindet, ist ein blauer, goldgeränderter Emaillereif mit der
goldenen Inschrift pour le mérite gelegt. Zwischen Medaillon und Reif befindet
sich viermal das doppelte F und viermal eine römische Zwei, was Friedrich II.
bedeuten soll. Über dem Doppel F außerhalb des blauen Reifes befindet sich je
eine goldene Krone. Der Orden wurde sehr selten verliehen und war Männern
vorbehalten, die hohe und allgemein anerkannte Verdienste um die Wissenschaft
oder Kunst erworben hatten. Theologen sollten nicht zu diesem Kreise gehören.
Die Zahl der deutschen Mitglieder diese Ordens war auf dreißig begrenzt, während
Ausländer aufgenommen werden konnten, auch wenn diese Zahl schon erreicht war.
Wenn ein Mitglied starb, wurde dem König von den verbleibenden Mitgliedern
Vorschläge für Neuernennungen unterbreitet, unter denen er dann die Auswahl
traf. Ein weiterer Hinweis auf den ursprünglichen Stifter enthielten die drei
Tage im Jahr, die als Verleihungstage festgelegt wurden. Es waren der 24.
Januar, der Geburtstag Friedrichs des Großen (1712), der 31. Mai, Datum seines
Regierungsantrittes (1740) und der 17. August, an dem er 1786 starb.
Das Ordensband ist das ehemalige, später dem Militär vorbehaltene schwarze Band
mit weißem Rand. Unter den ersten Mitgliedern des Ordens befand sich der
bekannte Komponist Franz Liszt. Er erhielt diese Auszeichnung, weil er während
seines Aufenthaltes auf der Rheininsel Nonnenwerth in den Sommermonaten der
Jahre 1841 bis 1843, unter anderen Männerchören das Lied -Was ist des Deutschen
Vaterland- komponiert und dem König gewidmet hatte. Es gelang den Mitgliedern
der sogenannten Friedensklasse des Pour le mérite dem Orden 1924 die staatliche
Anerkennung zu verschaffen, aber schon 1935 wurde ihnen versagt, neue Mitglieder
aufzunehmen, wie es nach den alten Statuten hätte geschehen können.

Roter Adlerorden
Gestiftet durch Erbprinz Georg Wilhelm von Brandenburg-
Bayreuth, als Orden "de la Sincerité" am 17.11.1705. laut den ersten Statuten
sollten die Mitglieder "Fürstliche Personen" oder sonstige hohe Herren von gutem
Lebenswandel und Barmherzigkeit sein. Markgraf Friedrich Carl reorganisierte den
Orden 1734; er hieß nun "Orden des Brandenburgischen Roten Adlers". 1777 wurde
erneut das Statut geändert; der Orden hieß nunmehr Hochfürstlich
Brandenburgischer Roter Adlerorden". Die Zahler der Ritter wurde auf 50
berechnet. Verliehen wurde er an Geheime Räte mit dem Prädikat "Excellenz",
fremde Generalleutnants und einheimische Generalmajore. Als die Fürstentümer
Ansbach und Bayreuth 1791 an Preußen übertragen wurden, ging auch der Orden mit.
König Friedrich Wilhelm II. erhob ihn 1792 zum zweiten Ritterorden und König
Friedrich Wilhelm III. führte die II. und III. Klasse ein.
Bruststern zum Großkreuz des Roter Adler Orden
Preußen 1734
1734 stiftete Friedrich Wilhelm II von
Preußen diesen wohl berühmtesten preußischen Orden. 1791 wurde er zum zweiten
Orden nach dem Preußischen Verdienstorden erhoben.
Sein Wahlspruch lautete "SINCERE ET CONSTANTER" (aufrichtig und standhaft) und
seine Träger waren so berühmte Persönlichkeiten wie Wilhelm II von Preußen oder
aber Fürst von Bismarck.

Roter Adler Orden
2.Klasse

Roter Adler Orden
3.Klasse

Roter Adler Orden
4.Klasse

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Unter all den unterschiedlichen preußischen
Orden scheint der Rote Adler Orden doch immer wieder der
interesanteste. Durch seine lange Verleihungszeit kam es zu
einigen Design-Veränderungen und viele
Attribute wurden verändert oder hinzugefühgt.
Lassen Sie mich Ihnen nachfolgend eine plastische
übersicht
über die vielen Varianten geben.
Schauen Sie einfach durch die
nachstehenden Tabellen. Neben den Beschreibungen und den
Abbildungen finden sie die Verleihungszahlen. Die
Verleihungszahlen sind angenähert,
jedoch relativ akkurat. Bitte behalten Sie im Hinterkopf, daß
alle diese Ordensdekorationen natürlich
nur verliehen waren, ergo nach dem Ableben der Träger
wieder an die Ordenskanzelei zurückgegeben
werden mußten.
Die Zahl der erhaltenen Stücke ist
demnach naturgemäß
viel seltener.
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Die 3.Klasse des 1.Typs hatte
abgesehen von der vertikalen Ringöse die selbe Gestallt und Größe
wie die 2.Klasse, daß
Halskreuz. 1817, vom Russischen Ordensystem beeinflußt,
wurden die Abmessungen der 3.Klasse dieses Ordens dem St.Georgs
Orden 4.Klasse angeglichen. Diese Größe
wurde dann bis 1918 beibehalten.
Rote Adler Orden 1.
Modell 1810 - 1829
(Adler ohne Hohenzollern
Brustschild) |
Variation |
Abbildung |
3.Klasse des 1.Typ (vor 1817) |
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3.Klasse des 2.Typ (nach 1817) |
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Die Schleife wurde am 22 January
1832 gestiftet und zeigte an, daß
der Beliehene bereits im Besitz der 4.Klasse war.
Rote Adler Orden
2. Modell 1830 - 1846
(symetrischer Adler mit
Hohenzollernschild) |
Variation |
Abbildung |
3.Klasse |
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3.Klasse mit Schleife |
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Die Schwerter für
Kriegsverdienste wurden am 16. September 1848 gestiftet und
durch die Mitte des Ordensmedaillons angebracht getragen. Mit
selben Edikt wurde verfühgt, daß
bei Erhalten einer höheren Klasse des Ordens die Schwerter am
Ringe angebracht werden müssen.
Im Zuge der jährlichen
Ordensfeierlichkeiten am 18.January 1849 stiftete Friedrich
Wilhelm Krone und Szepter all denjenigen, die dieser speziellen
Feier zugegen waren.
Der Rote Adler Orden für
Nicht-Christen wurde am 26. Februar 1851 gestiftet.
Arbeitjubilaren konnte ab dem
19.December 1851 die Jubiläumszahl
verliehen werden. Diese ging nur an Staatsbeamte nach 50 Jahren
treuer Dienste.
Der letzte Designwechsel brachte
eine Vielzahl von Zusätzen mit sich:
Am 12.October 1861 wurde die
Schleife für Kriegsverdienste bei
Verleihung an preußische
Staatsbürger gestiftet.
Im Jahre 1864 konnte das Symbol des
Johanniter Ordens zur 3.Klasse gegeben werden. Dies gelangte
zwischen 1864 -66 an Mediziner und Krankenpfleger zur
Verleihung, die dem Johanniter Orden angeschlossen waren.
In der gleiche Zeit wurde der Rote
Adler Orden in wenigen Fällen am Bande
des Hausordens von Hohenzollern verliehen.
Wilhelm I. machte es am 27. Februar
1864 möglich, Schwerter und Schwerter am Ring zu tragen.
Der 24.April 1864 brachte das
zweimal schwarz- und dreimal weiß gestreifte
Band ins Leben und erlaubte den höheren Militärbeamten
ihre Kriegsdekorationen am schwarz-weißen
Kriegsbande jeodch ohne Schwerter zu tragen.
Das schwarz-weiße
Band für Kriegsverdienste wurde am 5.Juli
1864 gestiftet. Dieses Band konnte auch ohne die eigentlich
dazugehörenden Schwerter verliehen werden.
Am 12.Juni 1892 wurde die königliche
Krone zum Roten Adler Orden gestiftet.
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Schwanenorden
Dieser älteste Orden Brandenburgs wurde am 29.09.1440
gestiftet von Kurfürst Friedrich II. als "Gesellschaft unserer lieben Frauen".
Mit Statut versehen wurde er 1443. Inhalt war
die Verpflichtung zum täglichen Tragen des Gesellschaftszeichens, die
Aufnahme von Frauen, die Versorgung verarmter Mitglieder, die Möglichkeit der
Vererbung der Mitgliedschaft und das Aufhängen von Totenschilden in der
Ordenskirche. Die Mitgliedschaft war nur Adligen möglich, in den Statuten gab es
auch Bestimmungen über das tägliche Gebet, das Spenden von Almosen, die
Forderung nach einem christlichen Lebenswandel und das Lesen von Seelmessen für
verstorbene Mitglieder. War es zunächst das Ziel Friedrichs, mit dieser Stiftung
den widerstrebenden märkischen Adel enger an sich zu binden, so erreichte der
Orden in der Folgezeit seine größte Verbreitung in Franken. Bedingt durch seine
große religiöse Bindung und die Marienverehrung, erlosch der Orden im Zuge der
Reformation allmählich.
König Friedrich Wilhelm IV. erneuerte am 24. Dezember 1843 den
Orden, "als eine freie Gesellschaft von Männern und Frauen aller Stände und
Konfessionen, mit der Aufgabe, durch vereinte Kräfte physische und moralische
Leiden zu lindern".
Vom Schwanenorden, der knapp 100 Jahre existierte, finden sich
heute noch zahlreiche Zeugnisse, vor allem in Franken und in Österreich.

Kronen-Orden
Am 1. Dezember 1888 wurde die Königlich Preußische
Kronen-Orden-Medaille, formlos, durch die mündliche Genehmigung Wilhelm II. ins
Leben gerufen. Dieser sandte am 3. Dezember 1888 die "Allerhöchst genehmigten
Festsetzungen über die Verleihungen der Krieger-Verdienst-, Kronen-Orden- und
Rothen Adler-Medaille" an den Präsidenten des Königlichen Staats-Ministeriums
und Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Fürsten von Bismarck. Sie hatten
folgenden Wortlaut:
Am 11. Juli wurde Bismarck darüber informiert, daß die Kronen-Orden-Medaille von
nun an nicht nur an Unterbedienstete nichtpreußischer Hofhaltungen, sondern auch
an in Privatdiensten stehende Personen (Unterbeamte) nichtpreußischer
Staatsangehörigkeit verleihen werden kann.
Hintergrund dieser Erweiterung war, daß der reiselustige Kaiser nun ein
Ehrenzeichen hatte, das er an solche Unterbeamte vergeben konnte, die weder dem
Militärstande, noch einer Hofhaltung angehörten. Die Rothe Adler-Medaille sowie
das allgemeine Ehrenzeichen kamen dafür ja nicht in Frage.
So wurden 5037 Medaillen zwischen 1888 bis 1918 verliehen.
Die Gestalt der Medaillen wandelte wären ihrer Verleihungsperiode. Sie wurde bis
September 1916 in vergoldeter Bronze, danach in vergoldetem Zink hergestellt. Am
oberen Rand der Medaille wurde eine Krone angelötet, durch die es möglich ist,
zeitliche Unterschiede aufzuzählen. Bis September 1916 wurde die Krone an die
Medaille angelötet, nach September 1916 mitgeprägt und anschließend ausgesägt.
Das letzte Modell der Krone-Orden-Medaille hat eine angeprägte nicht ausgesägte
Krone. In dieser Form wurde sie ab 1918 ausgegeben.

Kronenorden 2.Klasse im
Verleihungsetui

Bruststern zum
Kronenorden 2. Klasse

Kronenorden 3.Klasse mit
Schwertern

Kronenorden 4.Klasse mit
dem Genfer Kreuz

Johanniterorden
Nach Auflösung der Ballei Brandenburgs des Johanniterordens
1812 stiftete König Friedrich Wilhelm III. einen neuen Orden unter dem Namen
"Königlich Preußischer St Johanniterorden". Souveräner Protektor war der König
von Preußen.
Obwohl adelige Geburt keine Voraussetzung für die Erlangung dieses Ordens war,
ist jedoch kein nicht adeliges Mitglied bekannt.
Am 14.03.1843, nach Wiederherstellung der Ballei Brandenburg, erhielt der Orden
neue Statuten. Der Orden besteht nunmehr aus einem Herrenmeister, den
Kommendatoren, Rechtsrittern und Ehrenrittern. Die Kommendatoren präsidierten
die Provinzen und waren für die Aufsicht der Ordensspitäler und der Provinzen
zuständig. Aus ihnen setzte sich das Ordenskapitel zusammen, das sich jährlich
am Tag Johannes des Täufers mit dem Herrenmeister traf. Die Rechtsritter mußten
vom deutschen Adel, evangelischer Konfession und in der Regel vier Jahre
Ehrenritter gewesen sein. Die Ehrenritter sollten Adelige evangelischer
Konfession sein, die das dreißigste Lebensjahr vollendet haben.
Der Orden errichtete und unterhielt Krankenhäuser und andere Anstalten. Jeder
Ehrenritter zahlte als Eintrittsgeld 1.000 M und einen jährlichen Beitrag von 60
M.

Königlicher Hausorden von Hohenzollern
Durch den Übergang der hohenzollernschen Fürstentümer 1849 an
Preußen wurde auch der Fürstlich Hohenzollernsche Hausorden übernommen und mit
Order vom 16.01.1851 anerkannt.
Die Statuten des Ordens bestimmten, daß die Verleihung "nur an solche Personen
erfolgen sollte, die sich um den Glanz und die Macht des königlichen Hauses
verdient gemacht hatten und eine besondere Hingebung an die Person Seiner
Majestät und an das Königliche Haus an den Tag gelegt haben, sowohl durch
gegenwärtiges fruchtbringendes Verdienst, aufopferndes und mannhaftes Benehmen
im Kampf gegen äußere und innere Feinde, als auch durch Wirken für die Zukunft,
zur Ermunterung und Vorbereitung der heranwachsenden und kommenden Geschlechter
zu gleicher Treue und Tun".
Es gab drei Klassen: Großkompture, Kompture und Ritter.

Sonderformen zum
Königlichem Hausorden der Hohenzollern
 

Luisenorden
Dieser Orden, der den Namen der prominentesten preußischen
Königin trägt, wurde am 3.8.1814 von König Friedrich Wilhelm III. für Frauen
gestiftet: "Als die Männer unserer tapferen Heere für das Vaterland bluteten,
fanden sie in der pflegenden Sorgfalt der Frauen Labsal und Linderung. Glaube
und Hoffnung gab den Müttern und Töchter des Landes die Kraft, die Besorgnis um
die Ihrigen, die mit dem Feinde kämpften, und den Schmerz um die Verlorenen
durch ausdauernde Tätigkeit für die Sache des Vaterlandes zu stillen und ihre
wesentlichen Hilfsleistungen für den großen Zweck wurden nirgends vermißt.
Unmöglich ist es, diese Handlungen des stillen Verdienstes bei Allen öffentlich
zu ehren, die ihr Leben damit schmückten; aber Wir finden es gerecht, Denjenigen
unter ihnen eine Auszeichnung zu verleihen, deren Verdienst besonders anerkannt
ist".
Der Luisenorden ähnelte dem Eisernen Kreuz, jedoch war ihm eine runde Plakette
mit dem Buchstaben "L" aufgesetzt. Die Verleihung sollte an weibliche Personen
erfolgen, ohne Rücksicht au verheirateten oder ledigen Stand, die aber Preußen,
ob geborene oder naturalisierte, sein sollten.
Nach einer Erneuerung unter Friedrich Wilhelm IV. wurde der Orden 1865 unter
König Wilhelm I. in zwei Klassen verliehen.

Eisernes Kreuz
Das Eiserne Kreuz wurde als Ehrenzeichen zu Beginn der
Befreiungskriege gegen Napoleon I. am 10. März 1813 von König Friedrich Wilhelm
III. von Preußen gestiftet. Es bestand zu diesem Zeitpunkt aus dem Großkreuz,
dem Eisernen Kreuz I. Klasse und dem Eisernen Kreuz II. Klasse. Am 26. Juli 1815
wurde eigens für Generalfeldmarschall Fürst von Blücher ein Eisernes Kreuz mit
Goldenen Strahlen für den Sieg bei Belle Alliance (Waterloo) geschaffen.
Verliehen wurde das EK bis zum Ende der Befreiungskriege 1815.
Am 19. Juli 1870 erneuerte König Wilhelm I. von Preußen das Eiserne Kreuz in den
drei ursprünglichen Stufen. Die Verleihungen endeten bereits 1871 nach dem
überragenden Sieg über Frankreich.
Die zweite Erneuerung fand am 5. August 1914 durch König Wilhelm II. von Preußen
statt, ebenfalls in den drei ursprünglichen Stufen. Ähnlich dem Blücherstern von
1815 wurde am 24. März 1918 nur für den Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg
ein Eisernes Kreuz mit Goldenen Strahlen für die Große Schlacht in Frankreich
geschaffen. Die Verleihungen des EK endeten durch Nachverleihungen erst mehr als
5 Jahre nach Kriegsende am 31. März 1924.

Verdienstkreuze
Militärverdienstkreuz
Das preußische Militärverdienstkreuz wird nicht zuletzt
aufgrund seiner niedrigen Verleihungszahl bezogen auf die Gesamtzahl der
Soldaten, als „Pour le Mérite“ für Unteroffiziere und Mannschaften bezeichnet.
Verliehen wurde es bis zum ersten Weltkrieg als ein Kreuz aus Gold. Im ersten
Weltkrieg wurde dann schnell zu vergoldetem Silber umgeschwenkt.

Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen
Das Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen wurde am 22. März
1871 gestiftet für Verdienste "in Folge der vollen Anerkennung der großartigen
aufopfernden Tätigkeit, welche Frauen und Jungfrauen des gesamten Deutschlands
zum Wohle der Kämpfenden und deren Angehörigen gewidmet haben. und um
hervorragenden Verdiensten auf diesem segensreichen Felde durch ein gemeinsames
Zeichen die Dankbarkeit des Vaterlandes zu sichern".
Das Vorschlagsrecht für diesen Orden stand der Kaiserin zu. Die Verleihung
geschah durch den Kaiser. Erworben werden konnte er durch Verdienste in der
Kranken- und Verwundetenpflege sowie anderweitiger Tätigkeiten für das Wohl der
Kämpfenden und deren Angehörige. Der Orden war in der Form ähnlich dem Eisernen
Kreuz, jedoch mit den Buchstaben A(ugusta) und W(ilhelm) versehen; auf der
Rückseite mit einem Kreuz. Er wurde nur im Zusammenhang mit dem
Deutsch-Französischen Krieg verliehen.

Weiterhin gab es noch folgende
Ehrenzeichen:
Militärehrenzeichen I. und II. Klasse
Rettungsmedaille
Allgemeine Ehrenzeichen
25jähriges Dienstauszeichnungskreuz
Düppelkreuz
Alsenkreuz
Kriegsgedenkmünze (1813/15)

Erinnerungsmedaille 1863
Kriegsgedenkmünze (1870/71)
Erinnerungskreuz (1866)
Kriegsgedenkmünze (1864)
Hohenzollernsche Gedenkmünze
Krönungsmedaille u.a.

Militärehrenzeichen 1. Klasse
Letzte Aktualisierung:
06.01.10
Michael Pohl
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